Brauchtum Räuchern – ein altes Ritual wieder ganz populär

Unsere wunderschöne Region, das Isartal, direkt am Alpenrand gelegen, ist geprägt von vielen Traditionen und Brauchtümern. So wird auch das Brauchtum Räuchern immer noch praktiziert bzw. erfreut sich inzwischen wieder größerer Beliebtheit. Deshalb wollen wir Ihnen diesen alten Brauch in unserem heutigen Blogbeitrag etwas näher bringen.

Was ist Räuchern?

Man bezeichnet das Ritual des Verbrennens von bestimmten Materialien, wie Harze, Hölzer, Blätter und Blüten als Räuchern. Die dabei freigesetzten ätherischen Öle bzw. Duft- und Wirkstoffe der getrockneten Kräuter haben unterschiedlichste Wirkungen, der in der Menschheitsgeschichte bereits seit prähistorischer Zeit bekannt sind. Räuchern spricht all unsere Sinne an und unterstützt uns seit jeher im täglichen Leben.

Es diente beispielsweise dem Haltbar machen von Lebensmitteln, zum Reinigen, zum Gebet und zum persönlichen Wohlbefinden.

Brauchtum Räuchern – mit Kräuter gegen böse Geister

In vielen Teilen dieser Erde hat Räuchern eine lange Tradition, so auch in Bayern. Besonders in der dunklen Jahreszeit räucherte man zum Schutz vor hungrigen Tieren, die um die Bauernhöfe schlichen oder aber zum Schutz vor Winterstürmen. Auch gab es die Variante, im aufsteigenden Rauch zu erkennen, was das kommende Jahr bringen könne. Vor allem in den Rau- bzw. Rauchnächten, suchte man mit diesem Brauch Schutz vor bösen Geistern und Einflüssen.

Je weiter man in die Berge und deren Täler kommt, desto üblicher ist das Räuchern bzw. Ausräuchern mit gesammelten Kräutern und Heilpflanzen, ganz so wie früher. Auf älteren Landwirtschaftsanwesen, findet das Ausräuchern noch wie vor hunderten von Jahren statt.

Beim Räuchern geht es einfach um die alte Technik des Trennens von negativen Energien in Haus und Hof und auch heutzutage ist dieser Brauch wieder aktueller denn je.

Auch heute werden wieder gern die altbekannten Kräuterbuschen genutzt, also gebundene Sträuße. Die grünen Bergwiesen in den Regionen Oberbayerns beheimaten zahlreiche Kräuter, deren Kräfte beliebt sind und daher gern beim Ausräuchern begehrt sind. Die Kräuterbuschen werden traditionell im Kreuzeck, also im westlichen Winkel des Bauernhauses, bis zur Verwendung ausreichend feucht gehalten.

Welche Kräuter?

Früher kam im bäuerlichen Volksglauben, vor allem im alpenländischen Raum, kam dem Zeitraum zwischen dem 15. August, Maria Himmelfahrt und dem 12. September eine besonders wichtige Rolle zu. Denn die Kräuter und Blumen zu dieser Zeit besonders gut gepflegt werden, da die Heilkräuter in diesen Tagen eine besonders starke Wirkkraft entfalten, welche das ganze restliche Jahr über Nutzen bringt. An Maria Himmelfahrt werden die Bündel dann im Gottesdienst geweiht und danach verkauft, der Erlös wird einem guten Zweck gespendet.

Ihre Wirkungsbereiche sind vielfältig. Die in diesem Zeitraum gesammelten Kräuter sollen gegen alle möglichen Krankheiten schützen, für Eheglück, Kindersegen und vieles mehr sorgen.

Die Kräuter eignen sich aber eben auch für die Räucherungen in der Winterzeit hervorragend. Zusätzlich mit Weihrauch vermischt, sind sie besonders heilkräftig. Und je nachdem, welche Pflanzen man verwendet, ändert sich auch die Wirkung der Räucherung.

Brauchtum Räuchern – ein altes Ritual wieder ganz populär

Brauchtum Räuchern – Zu welchen Anlässen?

Im Laufe des Jahres gibt es verschiedene Anlässe zum Räuchern, so beispielsweise am Johannistag zur Sonnenwende, Erntedank oder Allerseelen zum Gedenken der lieben Verstorbenen. Aber auch an Karfreitag und Lichtmess wurde auf diese Weise Haus und Hof gereinigt. Mancherorten verräuchert man Kräuterbuschen eben auch vor Weihnachten, z.B. an Barbara oder der Thomasnacht zum Reinigen.

In bestimmten Bergregionen gibt es auch immer wieder den Brauch, mit einem solchen Kräuterbuschen Zimmer von Verstorbenen auszuräuchern, damit die Seele dessen ruhiger gehen kann und schneller einen Platz im Himmel findet. Auch heute sind ähnliche Vorgehensweisen beliebt, und so wird von Südtirol bis Bayern zum Reinigen der Räume in Haus, Hof und im Stall geräuchert.

Das Räuchern in den Rau- oder Rauchnächten ist mit Aberglauben verbunden und der einstigen Sorge, die christliche Ordnung könne zum Jahreswechsel außer Kraft gesetzt werden. Aus diesem Grund wurden Wohnräume und Ställe mit Weihrauch ausgeräuchert.

Räuchern kann man aber natürlich ebenfalls an ganz anderen Tagen, beispielsweise um neue Kraft und Energie zu sammeln oder wenn man sich besonders auf seine Arbeit konzentrieren möchte.

Fazit

Je nach Region gibt es verschiedene Varianten des Räucherns, jedoch geht Nutzen und Brauchtum immer dort Hand in Hand, wo Ausräuchern noch traditionell und mit Verstand vollzogen wird. Dabei handelt es sich zumeist um Menschen, die sehr mit der Natur verbunden sind.

Ganz gleich, in welcher Region man das Räuchern in seiner ganz eigenen Art praktiziert, alle sind sich einig, dass zum Räuchern eine Konzentration gehört, da das Alte sonst nicht geht und man diesen Vorgang wiederholen muss.

Brauchtum Räuchern in Bad Tölz

Im Malerhaus Bad Tölz können Sie über die Grundlagen des Räucherns „Räuchern: Raunächte leben. Mit den Hollerfeen vom Tölzer Land“ informieren.

Ganz wunderbar verbinden lässt sich dies mit einer Übernachtung bei uns im Posthotel Kolberbräu oder aber mit einem Einkehrschwung im Gasthaus Kolberbräu, wo Sie bei einer schmackhaften Mahlzeit in unserer gemütlichen Gaststube über traditionelle Brauchtümer sinnieren können. Unser Team vom Kolberbräu freut sich in jedem Fall auf Sie.

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