Jakobsweg: Tölzer Land bis Tirol

Auf dem Jakobsweg durch Bayern

Der Jakobsweg ist eine der ältesten christlichen Pilgerrouten. Seit dem 9. Jahrhundert nach Christus wird in Spanien der Apostel Jakobus als Heiliger verehrt. Seine Gebeine sollen sich in einer Grabstätte in Santiago de Compostela im äußersten Nordwesten Spaniens befinden. Die dortige Kathedrale ist das Ziel der Jakobspilger, die seit dem Mittelalter aus ganz Europa auf verschiedenen Routen in Richtung Spanien aufbrechen.
Seit den Siebzigerjahren erfreuen sich die verschiedenen historisch verbürgten Teile des Jakobswegs auch in Deutschland wieder steigender Beliebtheit, bieten sie doch auch in Teilabschnitten neben eine schönen Wandererlebnis auch die Möglichkeit zur Besinnung und inneren Einkehr. Acht dieser Wege verlaufen auch durch Bayern.

Die Reise ist das Ziel

Tölzer ABC - damit Sie ja nichts verpassen in unserer Stadt. Bücher lesen ist ebenfalls angesagt.Wer den Gesamten Jakobsweg von Bayern bis nach Santiago de Compostela gehen will, muss dafür zu Fuß in etwas dreieinhalb Monate Zeit und stabiles Schuhwerk mitbringen.

Allerdings wird es inzwischen unter Wanderern und Pilgern immer beliebter, nur einen kleinen Teil eines traditionellen Jakobswegs zu begehen. Diese Möglichkeit ergibt sich an vielen Orten, bildet der Jakobsweg außerhalb Spaniens doch ein dichtes Netz, das über zahllose Dörfer und Kirchen in Richtung der Pyrenäen führt.

Dabei ist ankommen nicht das Ziel. Oft genug gehen Menschen diese Wege, weil Sie sich selbst entdecken wollen. Die langen, teilweise einsamen Strecken führen den Menschen in die Stille der Natur und zu sich selbst. Viele entdecken unterwegs einen neuen Zugang zu sich selbst, zu ihren inneren Werten und zu ihrem Glauben. Denn egal, für welches Stück des Weges man sich entscheidet, hinterher wird man immer etwas mehr zu sich selbst gefunden haben.

Die Hauptrouten in Bayern

Der fränkisch-schwäbische Jakobsweg nimmt seinen Anfang in Würzburg an der Don-Bosco-Kirche. Er führt auf etwa 270 Kilometern in neun Etappen über das unterfränkische Ochsenfurt weiter nach Rothenburg ob der Tauber und dann über Crailsheim bis nach Ulm.

In Hof an der Grenze zu Thüringen beginnt der oberfränkische Jakobsweg. Mit einer Länge von 180 Kilometern besteht er aus elf Etappen. Zielpunkt ist Nürnberg, von wo aus der Pilger sich für eine von mehreren Routen zum Weiterwandern entscheiden kann.

Eine alternative Route durch Oberfranken beginnt ebenfalls an der Grenze zu Thüringen, allerdings ist der Ausgangspunkt Lichtenfels. Von hier geht es auf 130 Kilometern über Bamberg und Forchheim ebenfalls bis nach Nürnberg.

Wer dem Jakobsweg bis nach Nürnberg gefolgt ist oder hier seinen Startpunkt wählt, geht
traditionell weiter in Richtung Konstanz am Bodensee. Die Strecke führt über Schwabach, Gunzenhausen und Nördlingen auf bayrischem Landesgebiet, danach geht der Weg über Heidenheim, Ulm, Biberach und Ravensburg weiter durch Oberschwaben. Dieser Teilabschnitt ist vollständig gut beschildert und besonders beliebt.

Etwas weiter südlich verläuft der ostbayrische Jakobsweg. Dieser nimmt, aus Tschechien kommend, seinen Anfang in Eschlkam im Böhmerwald und führt auf 270 Kilometern über Regensburg und Eichstätt bis nach Donauwörth. Von hier aus führt der Weg dann weiter über Augsburg und dann an den Bodensee.

Zahlreiche Karten und Literatur

Zu jedem der beschriebenen Pilgerwege gibt es zahlreiche Literatur. Hier werden neben den Routen auch alle Sehenswürdigkeiten und Kirchen am Wegesrand beschrieben. Fast alle Teile des Jakobswegs in Bayern sind inzwischen sehr gut ausgeschildert und ganzjährig begehbar.

Inzwischen gibt es für fast alle Teile des Jakobswegs auch eine spirituelle Begleitung. Diese erfordert in der Regel eine Voranmeldung bei den zuständigen Geistlichen. Aber auch ohne geistlichen Beistand ist es leicht möglich, auf den Wegen durch die Natur und von Dorf zu Dorf nicht nur Entspannung zu finden, sondern auch ein Stück des eigenen Selbst in der Stille zu entdecken.

Unser regionaler Tipp:
Jakobsweg Isar – Loisach – Leutascher Ache – Inn

Der grenzübergreifende, 125 km lange Weg schließt die fehlende Verbindung zwischen Münchner, Südostbayerischem und Tiroler Jakobsweg und verläuft ab Kloster Schäftlarn entlang an Isar und Loisach, über Gelting, Beuerberg, Penzberg und Bichl, vorbei am Kloster Benediktbeuern, an Kochel- und Walchensee durch die Alpenwelt Karwendel mit Wallgau, Krün und Mittenwald in die Olympiaregion Leutasch-Seefeld, der Leutascher Ache folgend, bis hinunter nach Mötz im Tiroler Inntal. Im Tölzer Land bietet das Kreisbildungswerk auch Pilgerwegsbegleiter und spezielle Führungen an (Quelle: Tölzer Land). Mehr Infomationen unter www.auf-dem-jakobsweg.info

Gönnen Sie sich bei uns einen Hotelaufenthalt, um wieder neuer Energie zu tanken, so dass Sie nach dem Frühstück vollkommen gestärkt weiteraufen können. Eine schöne Auszeit!

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